vom 27. bis 30. Juli 2023
Tag 1 Anfahrt
Unser Abenteuer im Französischen Jura begann pünktlich um 08:00 Uhr in Nürtingen an der Esso Tankstelle. Die Mopeds waren startklar und wir waren bereit für das, was der Tag bringen würde. Tourguide Armin versorgte uns noch mit den letzten Infos, und dann ging es bei frischen 12 Grad im Marschall System los.
Über Tübingen fuhren wir, den schnellsten Weg zu Sigrid, die hatte uns einen Kaffee versprochen, wenn wir Sie bei Ihrer Firma abholen würden. Und so geschah es, dass wir bald bei Sigrid eintrafen und in ihrer Firma den heiß ersehnten Kaffee genossen. Gestärkt durch den heißen Kaffee ging es dann nach einem Gruppenfoto von unserer bunten Truppe, die aus 10 Mopeds und 10 abenteuerlustigen Fahrern:innen und einer Sozia bestand, los.
Unser nächster Stopp war bei Touratech in Niedereschach. Hier gab es für mich und Cat nicht nur einen warmen Kaffee, sondern auch eine Lange Unterhose und für Sigrid eine Regenhaube für ihren Tankrucksack, sowie für Marc eine Regenjacke – man weiß ja nie, was das Wetter noch so bereithält!
Gestärkt und ausgestattet mit dem passenden Zubehör setzten wir unsere Fahrt durch den schönen Schwarzwald fort und erreichten um 12:00 Uhr die Passhöhe am Feldberg. Als dunkle Wolken aufzogen, zogen wir uns vorsichtshalber unsere
Regenklamotten über. Aber wir hatten offensichtlich Glück im Unglück, denn der Regen verzog sich und wir konnten unsere Tour im Trockenen fortsetzen. Ich schwöre, wenn Engel reisen, dann scheint die Sonne!
Weitere 2 Stunden später erreichten wir in Hésingue, ein charmantes französisches Café. Wir hatten mittlerweile 25 Grad auf dem Thermometer, und so rissen wir uns förmlich die Kleidung vom Leib, um uns von der angenehmen Sonne wärmen zu lassen. Nach einer ausgiebigen Stärkung setzten wir unsere Fahrt bei strahlendem Sonnenschein fort.
Über eine bekannte Bergrennstrecke, der Les Rangiers . Es ist die schnellste Strecke der Europa-Bergmeisterschaft, fuhren wir entlang der Doubs zu einem bekannten Motorradtreff in Saint-Hippolyte. Dort gönnten wir uns erneut eine Stärkung, schließlich muss man die Akkus ja immer wieder aufladen!
Nun starteten wir zur letzten Etappe und kamen auch hier aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Landschaft präsentierte sich in ihrer ganzen Pracht, und die Kurven schlangen sich wie ein Tanz durch die Gegend. Es fühlte sich an, als wären wir im 3/4 Takt zu unserer Unterkunft in Pontarlier gefahren – einfach traumhaft.
Am Hotel angekommen, gab es erst einmal ein wohlverdientes “Stiefelbier” zur Belohnung. Und hier müssen wir Cat ein riesiges Dankeschön aussprechen, denn ohne ihre perfekten Französischkenntnisse wären wir aufgeschmissen gewesen. Sie organisierte für uns die Zimmerschlüssel und sorgte dafür, dass alles reibungslos funktionierte.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, begaben wir uns in ein nahegelegenes Steakhouse namens “Buffalo Bill.”
Auch hier übernahm Cat die Bestellungen, und wir konnten uns darauf verlassen, dass jeder genau das bekam, was er wollte. Satt und glücklich kehrten wir zum Hotel zurück, und nach einem ereignisreichen Tag fielen wir dort zufrieden und müde ins Bett.
Was für ein Tag! Das Französische Jura hat uns mit seiner atemberaubenden Schönheit und den aufregenden Straßen verzaubert. Es war eine Anreise voller Spaß, Abenteuer und herrlichen Kurven.
Gute Nacht
Tag 2
Nach einer erholsamen Nacht und einem köstlichen Frühstück machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg. Unser erstes Ziel: Der malerische Genfer See.
Die Fahrt dorthin war vielleicht nicht die aufregendste, da waren wir uns alle einig.
Der Genfer See jedoch belohnte uns für unsere Mühen. Der Anblick des Sees und der majestätischen Berge im Hintergrund war schlichtweg atemberaubend. Wir genossen unseren Kaffee, fingen ein paar Gruppenfotos ein und setzten schließlich unsere Reise fort. Ab diesem Punkt begann unser Motorradherz wieder lauter zu schlagen. Wir schlängelten uns durch den Naturpark Haut-Jura, der von imposanten Bergketten und glitzernden Flüssen geprägt ist. Hier konnte man die Natur in vollen Zügen erleben.
Die Kurven, oh die Kurven! Sie waren einfach phänomenal, und der Fahrspaß kannte keine Grenzen. Doch auch die abenteuerlustigsten Biker brauchen ab und zu eine Pause. Wir hielten in der bezaubernden Stadt Saint-Claude an, um uns in einem charmanten Café zu stärken. Unsere Bikes parkten direkt vor unseren Augen und waren ebenfalls in bester Gesellschaft.
Selbstverständlich mussten nicht nur wir gestärkt werden, sondern auch unsere treuen Maschinen verlangten nach Kraftstoff. Also steuerten wir eine nahegelegene Tankstelle an, bevor wir wieder auf unsere Route zurückkehrten. Doch oh Schreck, was war das? Die Straße endete plötzlich in einer Baustelle! Keine Panik – mit Hilfe von freundlichen Radfahrern fanden wir einen Waldweg, der uns um die Baustelle herumführte. Angeblich war dies für Radfahrer ein Klacks. Ehrlich gesagt, ich hatte kurzzeitig einen Moment der Nervosität. Der Weg, den ich vor mir sah, schien eher für Bergziegen als für mich und mein “Äffle” gemacht zu sein.
Dennoch entschied sich die Mehrheit, den Waldweg zu nehmen, und so setzten wir unsere abenteuerliche Fahrt fort. Ecki führte die Gruppe mutig an, und der Rest von uns folgte tapfer. Mein Herz raste, als ich sah, welche Herausforderung vor uns lag – mit großen Steinen und feuchtem Untergrund. Aber hey, nach vorne geschaut und durch! Ecki und Silke standen plötzlich vor uns und hielten den Moment auf Fotos fest. Schließlich mussten diese heldenhaften Momente dokumentiert werden. Trotz entgegenkommendem Verkehr schafften wir es alle heil durch diesen anspruchsvollen Abschnitt, und ja, stolz waren wir allemal.
Unsere Fahrt führte uns weiter durch eine wunderschöne Landschaft, und zwischendurch machten wir Halt in einem Supermarkt, um uns für den Abend einzudecken. Schließlich erreichten wir unser Hotel, erschöpft aber glücklich. Nach einer kurzen Erfrischung machten wir uns auf den Weg zu einem italienischen Restaurant gegenüber dem Hotel. Dank Cat, bekam jeder von uns genau das, was er sich gewünscht hatte.
Der Abend war so mild und einladend, dass wir beschlossen, die Party im Freien mit unseren Mopeds zu feiern. Mit Bier, Jägermeister und verschiedenen Schnäpsen bewaffnet, verbrachten wir einen unvergesslichen Abend in bester Gesellschaft unserer geliebten Maschinen. Was für ein Tag – die Kurven, die Herausforderungen und schließlich die ausgelassene Feier, die den Tag auf wunderbare Weise abschloss.
In diesem Sinne eine gute Nacht und bis morgen!
Tag 3
Pünktlich um 9:00 Uhr startetet wir unsere letzte Tour durch das malerische Jura. Armin hatte uns bereits am Vortag darüber informiert, dass wir uns auf nasse Fahrbahnen einstellen sollten.
Unser Tourguide Armin und Simone hatten erneut eine atemberaubende Route durch das Französische Jura für uns geplant, gespickt mit wunderschönen Kurven und atemberaubenden Ausblicken. Schon bald legten wir an einem malerischen Aussichtspunkt in Chatillon einen Fotostopp ein und nutzten die Gelegenheit für ein Gruppenfoto, bei bis jetzt, schönstem Wetter.
Unterwegs passierten wir einige beeindruckende Pässe, mal bei trockenem, mal bei feuchtem Wetter. Obwohl das Wetter wechselhaft war, beeinträchtigte es keineswegs unsere Stimmung. Wir zogen unsere Regenbekleidung an und aus, je nachdem, wie sich der Himmel zeigte.
In einem verschlafenen Dorf gönnten wir uns eine Pause in der urigen Bar “Le Clin d’Oeil”. Die herzliche Wirtin machte sogar ein Foto von uns und postete es auf Facebook, was uns ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
Weiter ging die Fahrt.
Trotz anhaltenden Regens fuhren wir weiter und erreichten schließlich das bezaubernde Örtchen Château-Chalon. Dieses Dorf, das als eines der schönsten in ganz Frankreich gilt, beeindruckte uns zutiefst. Es liegt auf einem Vorsprung des ersten Juraplateaus. Wir erkundeten die malerischen Straßen und machten in der Kirche Saint-Pierre eine besondere Erfahrung, als Cat uns mit ihrer wunderschönen Stimme berührte. Sie sang für uns „Laudate Dominum von Wolfgang Amadeus Mozart und Pie Jesu von Endrew Lloyd Webber aus Requiem“ Ein Gänsehautmoment – danke dafür liebe Cat.
Trotz des anhaltenden Regens führten wir unsere Fahrt fort und hielten noch bei dem ein oder anderen schönen Fotomotiv.
Am Abend erreichten wir dann unser Hotel, wir waren müde, aber zufrieden und stolz auf das, was wir an diesem Tag erreicht hatten. Einige von uns genehmigten sich das traditionelle “Stiefelbier”, während andere sich direkt unter die wärmende Dusche begaben.
Pünktlich um 19:30 Uhr trafen wir uns ein letztes Mal zum Abendessen. Wir entschieden uns für ein Restaurant, das wir zunächst skeptisch betrachtet hatten. Doch das Essen übertraf unsere Erwartungen bei Weitem und die Gastfreundschaft war herausragend. Hier spürten wir die Leidenschaft, die in der Bewirtung steckte, und wir waren dankbar dafür.
Der Abend neigte sich dem Ende zu, und so hieß es schließlich auch heute wieder, gute Nacht zu sagen. Trotz des unbeständigen Wetters und der Herausforderungen, die wir gemeistert hatten, würden wir diese Erlebnisse und Erinnerungen für nichts in der Welt eintauschen wollen.
Tag 4 Heimreise
Alles Schöne hat bekanntermaßen irgendwann ein Ende, so auch unsere unvergessliche Tour hier in Frankreich. Diese Reise hat uns wirklich positiv überrascht.
Der Tag begann nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem Beladen unserer Bikes und einem schweren Abschied von diesem paradiesischen Ort. Unsere Tourguides, Simone und Armin, zeigten keinerlei Erbarmen und trieben uns zur Abfahrt. Pünktlich um 09:00 Uhr brachen wir auf und durchquerten zuerst einen Teil der Schweiz. Auf unserem Weg stießen wir auf ein verwirrendes Straßenschild, das wir nicht sofort deuten konnten. Kurzerhand suchten wir nach einer alternativen Route, die sich jedoch als Sackgasse herausstellte. Zum Glück war es erneut Cat, die uns rettete und bestätigte, dass wir hier ohne Strafen weiterfahren durften. Die Straßen waren anfangs so schmal, dass sie kaum als solche zu erkennen waren. Mittlerweile verfügten wir jedoch über ausreichend Offroad-Erfahrung und bewältigten diese Strecke mit beeindruckender Leichtigkeit. Der sanfte Nebel verlieh der Umgebung zudem eine zauberhafte, beinahe mystische Atmosphäre.
Nach dieser kleinen Herausforderung erreichten wir wieder breitere Straßen und setzten unsere Reise bei immer besser werdendem Wetter fort. Entlang des malerischen Flusses Doubs und über die berühmten Rennstrecke, die wir bereits auf der Hinfahrt genommen hatten, ging es voran. Auf dieser Strecke ereignete sich ein kleiner Zwischenfall zwischen Simone und einem belgischen Motorradfahrer, der versuchte, Simone in einer Kurve zu überholen und sie dadurch in Gefahr brachte. Simone und Armin machten ihm nach einem Zwangsstopp unmissverständlich klar, was sie von solch gefährlichem Verhalten hielten. Wir sind sicher, er wird nie wieder in einer Kurve überholen.
An dem berühmten Motorradtreffpunkt in Saint Hippolyte machten wir auch dieses Mal Halt und genossen bei strahlendem Sonnenschein einen köstlichen Kaffee. Unsere Reise führte uns dann weiter nach Schopfheim, wo wir ein kleines Mittagessen einnahmen. Anschließend hieß es, sich auf den Endspurt vorzubereiten, aber nicht, ohne an einer Eisdiele anzuhalten und uns ein letztes Mal zu stärken. Hier verabschiedeten wir uns von Cat und Sigrid, die den direkten Weg nach Hause wählten. Wir nahmen die Route durch den Schwarzwald, die uns erneut atemberaubende Kurven bescherte.
Schließlich, nach insgesamt 1.483 Kilometern von unserem Ausgangspunkt bis zum Ziel, erreichten wir alle wohlbehalten unsere Heimat. Wir waren glücklich über die unvergesslichen Tage und das traumhafte Wetter, das uns begleitet hatte.
Unsere Motorräder fanden schließlich ihren Platz in unseren Garagen, und während wir die Helme abnahmen, konnten wir nicht anders, als ein Lächeln aufzusetzen. Diese Tour war mehr als nur eine Reise – sie war ein Abenteuer, dass uns alle auf unbeschreibliche Weise bereichert hat.
Unser besonderer Dank gilt Simone, Cat und Armin für diese fantastische Tour, die unsere Leidenschaft für das Motorradfahren und die Schönheit Frankreichs auf ein neues Level gehoben hat. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Ausfahrt!