Kurvenreich & zügig – der Traum jedes Motorradfahrers

Eine relativ spontane Tour im Fahrstil 3 mit Etappenziel „Waldhaus Engländer“ im Spessart wurde zum vollen Erfolg – 5 Sturzbügel waren dabei. Die Tour wurde vom Team Rothkehlchen kurzfristig angeboten und souverän durchgeführt.

Hier ein kurzer Bericht mit Infos zur Tour, Schilderungen wie der Tag sich so gestaltete und ein paar gebliebenen Eindrücken – denn für mich war es meine erste Tour im Fahrstil 3.

Der Startpunkt

Aral Tankstelle Winterbach war Routine, Abfahrt um 09:00 Uhr überhaupt kein Thema. 400 km waren angesagt – durch die Summe aller aufgetretenen Umleitungen waren es am Ende des Tages, um 18:30 Uhr in Oppelsbohm, dann schlussendlich 460 km. Da zwischen Winterbach und dem Engländer der Odenwald liegt, war von vorneherein klar – auch ohne die Route exakt zu kennen – Kurven werden Trumpf sein. Der Wetterbericht hatte sonniges bis leicht bewölktes Wetter und Höchsttemperaturen von ca. 25 °C vorhergesagt – beste Voraussetzungen also für eine gelungene Motorradtour.

Das Verhältnis bei den Motorrädern – also das Verhältnis zwischen KTM und BWM lag übrigens bei 3:2. Wir nahmen also die beiden BMWs (Thomas und Harald) in unsere sichere Mitte und fuhren die Tour im klassischen Stil – soll heißen, feste Reihenfolge und richtig Oldschool mit ganz viel Blick in die Rückspiegel.Der vorhandene Notnagel in Person von Simone fuhr aber immer mit. Sie war letztes Motorrad und hatte die Tour auch mit auf dem Navi und hielt ständig Funkkontakt zum Tourguide Armin. Als Zweiter direkt hinter Armin hatte ich für den Fahrstil 3 von Anfang an ein gutes Gefühl und das zog sich auch den ganzen Tag so durch.

Von Winterbach

ging es gleich schön kurvig los über die Berglen, Sulzbach an der Murr, Spiegelberg, Wüstenrot und dann nach Öhringen. Die erste kurze Pause mit der Möglichkeit zum Nachtanken von Kaffee und wieder Loswerden von im Körper angesammelten Flüssigkeiten, gab es also nach ca. 1 Stunde hier in Öhringen. Zum Kaffee noch ein kleiner Snack – was will man mehr. Persönliches Fazit: Fahrstil 3 in bekanntem Gebiet geht schon mal.
Von Öhringen ging es kurvig weiter, über Jagsthausen in Richtung Waldürn was ich persönlich hier mal als ungefähren Beginn des Odenwaldes bezeichnen würde (nicht zitierfähig für etwaig anstehende Erdkundeprüfungen). Quer durch den Odenwald verlief die Strecke weiter Richtung Norden bis zum Etappenziel nord-ostwärts von Aschaffenburg.

Das „Waldhaus Engländer“

kennt der eine oder andere vielleicht aus Foren oder/und Erzählungen. Es ist ein u.a. bei Motorradfahrern sehr beliebter Treffpunkt – ein direkt an einer Kreuzung gelegenes Wirtshaus inkl. einem schönen Biergarten.

Egal aus welcher Himmelsrichtung man dorthin gekommen ist – es war auf jeden Fall kurvenreich.
Wie zu erwarten war, war der Biergarten gut besucht, aber es gab noch ausreichend Plätze. Kleine Mittagspause mit Essen ala Currywurst, Strammer Max, Stramme Lotte, Rippchen oder Rinderwurst – um unsere Gerichte mal zu nennen.Die Temperaturen waren optimal für das Sitzen im Freien.

Auf der Rückfahrt

– ein kleines bisschen weiter ostwärts gegenüber der Hinfahrt – gab es dann ein paar Umleitungen. Der Gruppe hat es sehr wahrscheinlich wenig ausgemacht, denn kurvige Straßen sind einfach kurvige Straßen – aber das Hirn von Armin lief garantiert ständig auf Hochtouren. Also abgesehen von Schlenkern der Umleitungen hier ein paar Orte von der Route: Wertheim, Tauberbischofsheim und Boxberg. Boxberg – hier ein Hinweis aus eigener Erfahrung von vor dieser Tour: Hier ist eine sehr überraschende Kehre unmittelbar nach einem Wohngebiet am Ende von Boxberg. An sich relativ unspektakulär. Ganz anders, wenn man aus der anderen Richtung kommt. Zunächst ohne Geschwindigkeitsbegrenzung und dann in wirklich auffallend kurzem Abstand 70, 50, 30 km/h und dann kommt die Kehre ins Wohngebiet quasi aus dem Nichts – man tut also gut, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten zu haben (Vielleicht erinnert sich der eine oder andere dran, wenn er dort vorbeikommt).

Wenn wir gerade beim Thema sind, hier auch schon mal mein Fazit zum Fahrstil 3. Fahrstil 3 geht für mich auch in unbekannterem Gebiet – allerdings würde ich sagen, nur wenn ich nicht der Vorausfahrende bin. Der Fahrstil ist exakt so wie beschrieben: Durchweg zügig aber nicht rasen. Überholmanöver sind zahlreicher, aber immer mit der notwendigen Sicherheit. Es sollte allerdings durchaus die Bereitschaft vorhanden sein, die auf den ersten Blick sehr hart wirkenden Zahlen der Verkehrsschilder um den sogenannten Ermessenspielraumerweiterungsprozentsatz zu erhöhen – wenn ihr wisst, was ich meine.

Zurück zur Tour.

In Künzelsau gab es dann die dritte größere Pause. Und hier gilt zu erwähnen, dass wir nicht in einer wie fast überall vorhandenen normalen Eisdiele waren, nein wir waren bei „Rialto“ einer Eis Boutique – auch das kann gerne als Empfehlung mit auf die Liste genommen werden, falls es einen mal dorthin verschlägt.

Lecker gestärkt mit Espressi, Eis und/oder Apfelstrudel, begann die letzte Etappe über Waldenburg und Murrhardt zurück Richtung Rudersberg. In der aller letzten Phase der letzten Etappe stießen wir noch auf eine Gruppe von motorisierten Seifenkisten – ca. 20 Stück an der Zahl, todesmutig den Berg runterfahrend, aber so eng aufeinander, dass es keinerlei Möglichkeit gab diese Horde irgendwie zu überholen. Irgendwie schien die Gruppe die identische Route zu haben – wir also brav immer hinterdrein. Um diesen Seifenkisten dann doch noch zu entkommen, musste Armin bei Rudersberg ein letztes Mal an diesem Tag improvisieren und führte uns über Necklinsberg – viel Spaß beim Suchen in Google Maps – nach Oppelsbohm.

460 km kurvige Tour

im Fahrstil 3, durch Odenwald und Spessart, bei besten Bedingungen, haben einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Allerdings auch deutliche Insektenspuren auf Fahrzeug, Helm und Kleidung.
Aber es ist ja jetzt Abends wieder länger hell, also gab es ausreichend Zeit, direkt nach der Ankunft zuhause das Motorrad und die Ausrüstung wieder fein zu machen. Schließlich stand für ein paar von uns dann am nächsten Tag direkt das “Fotoshooting – Dein Bike & Du” mit Cat an.

Danke an das Team Rothkehlchen für die erlebnisreiche Tour zum Engländer im Spessart.

Dieser Bericht wurde persönlich verfasst und ist ohne Unterschrift gültig 😉

Siggi
(Der Siggi)